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Traumberuf: Destillateur bei der Preussischen Spirituosen Manufaktur
Ab August suchen Gerald und der Professor eine/n neue/n auszubildenden/de Destillateur/in. Wenn wir alle nicht schon einen hätten, wäre das unser Traumberuf !
Wir haben Gerald dazu ein paar Fragen gestellt:
Dein Partner Professor Ulf Stahl hat einen weissen Vollbart, ist Wiener, fährt eine Harley und hat dazu noch eine Professur in Südkorea wo er umschwärmt wird wie ein Superstar. Ein Unikat. Was hast du von ihm gelernt?
In der Tat ist der Professor eine schillernde Persönlichkeit. Neben seiner unglaublichen fachlichen Kompetenz setzt er als urtypischer Wiener natürlich auch ganz bewusst auf seinen angeborenen Charme und ist selbstverständlich auch gerne ein wenig eitel.
Neben seiner Professur für Mikrobiologie und Genetik an der TU Berlin unterhält er Gast-Professuren in Südkorea und China, ist ein weltweit gefragter Gastredner, wissenschaftlicher Direktor der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin und eben auch zusammen mit mir der Betreiber der Preussischen Spirituosen Manufaktur. Von ihm habe ich gelernt, dass jede Reise mit dem ersten Schritt beginnt. Er hat mir aufgezeigt, wie aus blanker Theorie an der Tafel tatsächlich etwas entsteht. Dabei hat er mir seine akribische Vorgehensweise und sein unbestechliches Qualitätsdenken eingeimpft. Noch viel entscheidender aber waren seine Lektionen im zwischenmenschlichen Bereich. Denn nur mit Werten wie Integrität und Empathie und Eigenschaften wie Fleiss und Zuverlässigkeit lässt sich seine Maxime, nämlich “mit Anstand reich und in Würde alt zu werden” überhaupt umsetzen.
Die PSM fühlt sich an wie eine Kräuterapotheke vollgepackt mit Apparaturen die so einzigartig aussehen, als wenn man damit Gold herstellen könnte. Was macht dir am meisten Spass an deiner Arbeit?
Das Schöne an unserem Beruf ist zweifellos die Tatsache, daß der Mensch hierbei nicht wegzudenken ist, denn keinerlei Technik ist imstande, die menschliche Sensorik, unseren Geruchs- und Geschmackssinn zu ersetzen. Es bereitet unglaubliche Freude aus Rohstoffen fertige Produkte entstehen zu lassen. Am besten beschreibe ich einmal kurz, wie das bei uns genau vor sich geht, dann kann man das hoffentlich ansatzweise nachempfinden. Der Arbeitsprozess beginnt mit der akribischen Auswahl und dem Einkauf von Rohstoffen höchster Qualität. Dabei wird gänzlich auf Fertigprodukte verzichtet, Halbfabrikate nur sparsam verwendet. Den Rohstoffen ordnet man die optimalen Verarbeitungsverfahren zu, um ihnen die gewünschten Aromen und Wirkstoffe zu entziehen. Die Verarbeitung erfolgt durch Mazeration, Perkulation oder Destillation mit Alkohol oder Wasserdampf. Diese Auszüge bilden die Basis der späteren Spirituosen, für die entweder eine Rezeptur zu Grunde liegt oder mit unzähligen Probereihen eine solche entwickelt werden muss. Nach der Fertigung werden zusätzlich Schönungsverfahren und Lagertechniken eingesetzt, um das Produkt zu beruhigen und reifen zu lassen.
Was für einen Menschen wünschst du dir als Verstärkung für die Manufaktur?
Tatsächlich dürfen wir stetig wachsende Anerkennung für unsere Arbeit erfahren und suchen aus diesem Grund passende Verstärkung für unser Team, das im Moment aus unserer langjährigen Destillateurin Janine Mlitzke, unserem Lehrling Daniel Läpple, dem Professor und mir besteht. Ende Juli schließt Daniel seine Lehre ab und wird dann einen Vertrag als Geselle bei uns erhalten. Ihm würden wir gerne ab August einen neuen Lehrling zur Seite stellen, gerne auch einen weiblichen. Bundesweit sind es gerade mal 10-15 Personen, die den Lehrberuf des Destillateur/in ergreifen, dafür nach der Lehre aber über glänzende Zukunftsaussichten verfügen.
Bei uns herrscht ein professionelles Arbeitsklima, es geht dabei aber sehr transparent und menschlich zu. Gefragt sind sowohl Leidenschaft als auch Bodenständigkeit. Idealerweise besteht ein enges Verhältnis zu Mutter Natur, Daniel hatte zum Beispiel zuvor bereits eine Lehre als Gärtner absolviert. Da wir neben der Produktion auch ein Museum mit Führungen und ebenfalls einen Hofladen betreiben, ist auch ein offenes und kommunikatives Wesen gefragt. Eine nicht unwesentliche Voraussetzung in unserem Beruf ist nicht zuletzt der bewusste und verantwortungsvolle Umgang mit Alkohol, was nicht heissen soll, daß wir uns unsere Produkte niemals selbst zu Gemüte führen.
Was unterscheidet einen guten von einem weniger guten Kräuterlikör?
Der Unterschied besteht darin, daß ein gutes Produkt den Konsumenten ausschließlich mit seinen Eigenschaften für sich gewinnt das weniger gute ködert ihn dagegen über ein Image oder das Markenbewusstsein.. Es steht also jedem frei, darüber zu entscheiden, inwieweit er/sie sich von äußeren Einflüssen befreit und sich selbst sein Urteil bildet.
Weitere Infos zur PSM unter www.psmberlin.de oder direkt vor Ort in der Seestrasse in Berlin.
Bewerbungen direkt an Gerald: g.schroff@psmberlin.de